Weissdorn

Ein besonderes Kleinod …

…verbirgt sich am Fusse des Uhlbergturms. Die Kinder benutzen es als Klettergerüst, als Aussichtsturm, als Mastkorb eines Schiffes und als alles, was die Fantasie ihnen eingibt.

Und obwohl die Kinder nicht gerade sorgsam mit diesem Kleinod umgehen, scheint es ihm nichts auszumachen. Man könnte meinen, dass es gerade dadurch jung und kräftig bleibt

Unser Kleinod ist ein Weissdorn!

Oder auch Hagedorn, Heckendorn, Zaumdorn, Mehldorn, Mehlbeerbaum bzw. Christdorn genannt.

Es ist ein sehr, sehr altes Exemplar.

Mitglieder unserer Ortsgruppe, welche jetzt das stolze Alter von 80 Jahren erreicht haben, erinnern sich, daß sie als Kind auch schon auf seinem knorrigen Buckel gespielt haben.

Und das ist für unsere Breiten schon eine kleine Besonderheit.

Der Weissdorn gehört zur Familie der Rosengewächse. Sein lat. Name „Crataegus“ wird vom griechischen hart (kratos) abgeleitet. Das Holz wurde wegen seiner Härte zu Spielzeugen, Spazierstöcken u.ä. verarbeitet.

Weltweit gibt es rund 200 Arten, davon drei in Mitteleuropa, welche sich oft miteinander vermischen. Deren Zuordnung ist deshalb nicht immer leicht und eigentlich nur Botanikern möglich. In Europa gibt es aber auch andere Arten und Züchtungen. Eine davon ist der Rotdorn. Eine bekannte Züchtung ist z.B. die „Punicea“.

Der Weissdorn benötigt viel Sonnenlicht und kommt in Hecken, Gebüschen und Laubwäldern vor. Er ist ein strauchartiger Baum und kann bis zu 12 m hoch und mehrere hundert Jahre alt werden.

Wie sein Name aussagt trägt er Dornen und weisse Blüten, welche mitunter rot angelaufen sind. Die Blütezeit ist im Mai und Juni. Im August reifen die dunkelroten Früchte, welche mehlig schmecken. Daher auch der Name – Mehldorn oder Mehlbeerbaum.

Als Heilmittel wird der Weissdorn erstmals im 1. Jahrhundert n.Chr. von Dioskurides erwähnt.

Aber auch von der Traditionellen Chinesischen Medizin und von den nordamerikanischen Indianerstämmen ist seine Verwendung bekannt. Auch heute werden die Blüten und Blätter in der Pflanzenheilkunde verwendet. Weissdorn steigert die Kontraktionskraft des Herzens, erweitert die Gefäße und verbessert so die Sauerstoffversorgung des Herzens. Er soll auch gegen Nervosität wirken und selbst bei Überdosierungen sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Aus der Geschichte sind vielerlei mystische Bedeutungen überliefert. So wurde er gern als Heckenpflanze zum Schutz und zur Abgrenzung gegen böse Geister verwendet.

Bekannt ist vieleicht, dass der Neuntöter als Vogel Insekten auf den Dornen des Weissdorn als Vorrat aufspiesst, um sie später aufzubrauchen. Daher auch sein Name.weissdornwinter

Wollen wir hoffen und alles dafür tun, dass uns der Weissdorn am Uhlberg noch viele Jahrzehnte erhalten bleibt.

Übrigens, der Weissdorn ist auch im Winter sehr schön anzuschauen.

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